07.11.24: Aktuelle Debatte im Landtag: Bauhaus - Irrweg der Geschichte?

Die AfD-Fraktion brachte in den Landtag einen Antrag mit dem Titel „Irrweg der Moderne – für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bauhaus“ ein. 

Am Donnerstag, den 24. Oktober stand der Antrag zur Diskussion. Die AfD-Fraktion setzt sich mit einem Antrag zwar dafür ein, das Doppeljubiläum des UNESCO-Weltkulturerbes Bauhaus in den Jahren 2025 und 2026 als kunstgeschichtliches und historisches Phänomen zu würdigen, doch sei eine einseitige Glorifizierung des Bauhaus-Erbes abzulehnen. Stattdessen soll es zu einer kritischen Auseinandersetzung kommen.

Franziska Weidinger (Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz):
„Die im Antrag formulierten Forderungen an eine kritische Kulturpolitik des Landes und die Arbeit der Stiftung Bauhaus Dessau werden bereits erfüllt."

Holger Hövelmann (SPD):
„Was passiert, wenn nationalkonservative Rechte, vermeintlich Bürgerlich-Konservative in einem Landtag die Mehrheit erringen, kann man exemplarisch an den Landtagswahlen in Thüringen beobachten.
Nein, ich meine nicht den September 2024. Ich meine den Februar 1924. Zur Erinnerung: Die NSDAP war seit zwei Jahren wegen Republikfeindlichkeit in mehreren Ländern verboten. Der Hitlerputsch war erst knapp drei Monate vorbei und Hitler saß in Landsberg am Lech im Gefängnis, als in Thüringen im Februar 1924 eine Landtagswahl stattfand."

Stefan Gebhardt (Die Linke):
Die Nationalsozialisten haben in ihrer Propaganda das Bauhaus als Symbol jüdischer und kommunistischer Beeinflussung deutscher Kultur stilisiert und damit das Bauhaus als Feindbild nationalistischer Gesinnung stigmatisiert.

Cornelia Lüddemann (Bündnis 90/Die Grünen):
„Mit dem Bauhaus wurde Dessau zu dem Zentrum der künstlerischen und gestalterischen Avantgarde. Bis heute trägt diese gesellschaftliche Vision: Erneuerung durch Gestaltung, die Form folgt der Funktion. Das war und ist revolutionär.“  

Andreas Silbersack (FDP):
„Herr Dr. Tillschneider, aus dieser Nummer kommen Sie nicht mehr raus. Ich sage Ihnen auch, warum. Die Begrifflichkeit „Irrweg der Moderne“ ist nicht Ihre Erfindung, sondern ist die Erfindung des Rassenideologen Paul Schultze-Naumburg, der sich in seinem Buch „Kunst und Rasse“, 1928, mit der Verfremdung mit dem Bauhaus auseinandergesetzt hat. Sie haben heute den Beweis dafür erbracht, dass Sie das Gedankengut von Paul Schultze-Naumburg in sich tragen, und zwar in der tiefsten Form."

Staatsminister Robra:
„Wer das Bauhaus verunglimpft, schadet nicht nur der Erinnerungskultur, sondern auch der kulturellen und wirtschaftlichen Zukunft unserer Region.“

 

Das Parlament hat den Antrag der AfD-Fraktion abgelehnt.

 

 

07.11.24: Aktuelle Debatte im Landtag: Bauhaus - Irrweg der Geschichte?

07.11.24: Aktuelle Debatte im Landtag: Bauhaus - Irrweg der Geschichte?

Die AfD-Fraktion brachte in den Landtag einen Antrag mit dem Titel „Irrweg der Moderne – für eine kritische Auseinandersetzung mit dem Bauhaus“ ein. 

Am Donnerstag, den 24. Oktober stand der Antrag zur Diskussion. Die AfD-Fraktion setzt sich mit einem Antrag zwar dafür ein, das Doppeljubiläum des UNESCO-Weltkulturerbes Bauhaus in den Jahren 2025 und 2026 als kunstgeschichtliches und historisches Phänomen zu würdigen, doch sei eine einseitige Glorifizierung des Bauhaus-Erbes abzulehnen. Stattdessen soll es zu einer kritischen Auseinandersetzung kommen.

Franziska Weidinger (Ministerin für Justiz und Verbraucherschutz):
„Die im Antrag formulierten Forderungen an eine kritische Kulturpolitik des Landes und die Arbeit der Stiftung Bauhaus Dessau werden bereits erfüllt."

Holger Hövelmann (SPD):
„Was passiert, wenn nationalkonservative Rechte, vermeintlich Bürgerlich-Konservative in einem Landtag die Mehrheit erringen, kann man exemplarisch an den Landtagswahlen in Thüringen beobachten.
Nein, ich meine nicht den September 2024. Ich meine den Februar 1924. Zur Erinnerung: Die NSDAP war seit zwei Jahren wegen Republikfeindlichkeit in mehreren Ländern verboten. Der Hitlerputsch war erst knapp drei Monate vorbei und Hitler saß in Landsberg am Lech im Gefängnis, als in Thüringen im Februar 1924 eine Landtagswahl stattfand."

Stefan Gebhardt (Die Linke):
Die Nationalsozialisten haben in ihrer Propaganda das Bauhaus als Symbol jüdischer und kommunistischer Beeinflussung deutscher Kultur stilisiert und damit das Bauhaus als Feindbild nationalistischer Gesinnung stigmatisiert.

Cornelia Lüddemann (Bündnis 90/Die Grünen):
„Mit dem Bauhaus wurde Dessau zu dem Zentrum der künstlerischen und gestalterischen Avantgarde. Bis heute trägt diese gesellschaftliche Vision: Erneuerung durch Gestaltung, die Form folgt der Funktion. Das war und ist revolutionär.“  

Andreas Silbersack (FDP):
„Herr Dr. Tillschneider, aus dieser Nummer kommen Sie nicht mehr raus. Ich sage Ihnen auch, warum. Die Begrifflichkeit „Irrweg der Moderne“ ist nicht Ihre Erfindung, sondern ist die Erfindung des Rassenideologen Paul Schultze-Naumburg, der sich in seinem Buch „Kunst und Rasse“, 1928, mit der Verfremdung mit dem Bauhaus auseinandergesetzt hat. Sie haben heute den Beweis dafür erbracht, dass Sie das Gedankengut von Paul Schultze-Naumburg in sich tragen, und zwar in der tiefsten Form."

Staatsminister Robra:
„Wer das Bauhaus verunglimpft, schadet nicht nur der Erinnerungskultur, sondern auch der kulturellen und wirtschaftlichen Zukunft unserer Region.“

 

Das Parlament hat den Antrag der AfD-Fraktion abgelehnt.