Verpflichtender Besuch von KZ Gedenkstätten für Schüler gefordert

Die Bundesschülerkonferenz plädiert dafür, den Besuch einer KZ-Gedenkstätte während der Schullaufbahn verpflichtend zu machen. In einem Beschluss der Konferenz Anfang Mai 2024 heißt es, dass frühzeitig über den Nationalsozialismus und Rechtsextremismus aufzuklären sei. Das Wissen darüber sollten alle Schulformen vermittelen. Dazu könne ein Pflichtbesuch in ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten beitragen.
In der Erklärung verweist die Bundesschülerkonferenz auf die Zunahme rechtsextremistisch motivierter Straftaten in Deutschland. Es sei wichtig, Schüler nicht nur über Rassismus zu informieren. Sie müssten auch befähigt werden, aktiv dagegen vorzugehen.
Auch die Unionsfraktion im Bundestag hatte bereits im April 2024 Forderungen nach verpflichtenden Besuchen von KZ-Gedenkstätten geäußert. Laut der jüdischen Allgemeinen in einem Artikel vom 22. April 2024 dazu sehen die KZ-Gedenkstätten das eher kritisch. Es zeigt sich, dass ein in den Lehrplänen integrierter obligatorischer Besuch Lernprozesse unterstützt. Zum anderen könne ein ehemaliges Konzentrationslager für junge Menschen eine emotionale Überforderung sein, die man niemandem aufzwingen sollte, sagte der für Sachsenhausen und Ravensbrück zuständige Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll.  Zwang könne häufig ablehnende Haltungen eher verstärken. Auch Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, setzt auf Freiwilligkeit.
Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, dagegen hat sehr gute Erfahrungen mit einem in den Lehrplänen integrierten obligatorischen Besuch von Schülerinnen und Schülern gemacht. In Bayern ist der Besuch einer Gedenkstätte für Gymnasiasten und Realschüler verpflichtend. 
Der Leiter der Gedenkstätte Neuengamme, Oliver von Wrochem, sieht die Forderung eher schwierig. Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich auf allen Ebenen und in allen Altersgruppen mit der NS-Herrschaft und ihren Folgen auseinanderzusetzen, verschiebe sich so auf eine spezifische Gruppe. 

Verpflichtender Besuch von KZ Gedenkstätten für Schüler gefordert

Verpflichtender Besuch von KZ Gedenkstätten für Schüler gefordert

Die Bundesschülerkonferenz plädiert dafür, den Besuch einer KZ-Gedenkstätte während der Schullaufbahn verpflichtend zu machen. In einem Beschluss der Konferenz Anfang Mai 2024 heißt es, dass frühzeitig über den Nationalsozialismus und Rechtsextremismus aufzuklären sei. Das Wissen darüber sollten alle Schulformen vermittelen. Dazu könne ein Pflichtbesuch in ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslagern der Nationalsozialisten beitragen.
In der Erklärung verweist die Bundesschülerkonferenz auf die Zunahme rechtsextremistisch motivierter Straftaten in Deutschland. Es sei wichtig, Schüler nicht nur über Rassismus zu informieren. Sie müssten auch befähigt werden, aktiv dagegen vorzugehen.
Auch die Unionsfraktion im Bundestag hatte bereits im April 2024 Forderungen nach verpflichtenden Besuchen von KZ-Gedenkstätten geäußert. Laut der jüdischen Allgemeinen in einem Artikel vom 22. April 2024 dazu sehen die KZ-Gedenkstätten das eher kritisch. Es zeigt sich, dass ein in den Lehrplänen integrierter obligatorischer Besuch Lernprozesse unterstützt. Zum anderen könne ein ehemaliges Konzentrationslager für junge Menschen eine emotionale Überforderung sein, die man niemandem aufzwingen sollte, sagte der für Sachsenhausen und Ravensbrück zuständige Direktor der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten, Axel Drecoll.  Zwang könne häufig ablehnende Haltungen eher verstärken. Auch Gabriele Hammermann, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Dachau, setzt auf Freiwilligkeit.
Jörg Skriebeleit, Leiter der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg, dagegen hat sehr gute Erfahrungen mit einem in den Lehrplänen integrierten obligatorischen Besuch von Schülerinnen und Schülern gemacht. In Bayern ist der Besuch einer Gedenkstätte für Gymnasiasten und Realschüler verpflichtend. 
Der Leiter der Gedenkstätte Neuengamme, Oliver von Wrochem, sieht die Forderung eher schwierig. Die gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sich auf allen Ebenen und in allen Altersgruppen mit der NS-Herrschaft und ihren Folgen auseinanderzusetzen, verschiebe sich so auf eine spezifische Gruppe.