Lügen, Hass und Hetze im Netz bedrohen die Gesellschaft. Unterwegs mit Strafverfolgern
Schon der Titel dieses Buchs - Kugel ins Hirn – der einem entgegenschlägt, provoziert. Dann Klartext, was den LeserInnen erwartet: „Lügen, Hass und Hetze im Netz bedrohen die Gesellschaft. Unterwegs mit Strafverfolgern“ Ist es eine spannende Polizei-Reportage? Oder ist es gar ein Krimi?
Der Autor Klaus Scherer, Jahrgang 1961, vorgestellt vom Verlag Droemer als Sonderreporter im neuen „Team Story“ des NDR. Auf seiner Webseite lese ich ZITAT „Als ARD-Korrespondent habe ich aus Asien und Amerika berichtet, als Reisereporter aus fernen Weltwinkeln von der Südsee bis zur Arktis. Und als Doku-Autor von aufregenden Geschichten, wo immer sie spielten. Ich durfte mich SPIEGEL-Bestseller-Autor nennen und mich über Fernsehpreise freuen.“
Tagtäglich begegnen uns im Internet Hass, Hetze, Pöbeleien. Auf der anderen Seite trat 2021 das Gesetz gegen Hass-Kriminalität im Internet in Kraft. Justiz und Strafverfolger haben so Werkzeuge, um Hassredner zur Rechenschaft zu ziehen. Das Bundeskriminalamt (BKA) nimmt Meldungen bei Verdacht auf Straftaten im Netz entgegen und geht strafbaren Inhalten nach.
Klaus Scherer war mit einem Kamerateam unterwegs, traf Staatsanwälte, Richter, Polizisten und verdeckte Ermittler, die rechten Hetzern auf die Spur kommen. Dem Autor war es wichtig, das nun als Buch zu veröffentlichen. Der Rechtsstaat im Einsatz, zeigt Scherer sehr gut recherchiert und faktenreich den Kampf gegen Hassrede im Internet.
Immer mal streut der Journalist eigene Gedanken ein. So schreibt Scherer, er sei Reporter geworden, weil er fand, dass es in der Welt mehr Fragen als Antworten gibt. Fragen stellen, das in allen Gesprächen seiner Reise für das Buch, das ist das Handwerkzeug eines guten Journalisten.
Auch die andere Seite lernt der Autor kennen, Täter, die Parlamentarier verachten und Tötungsphantasien haben. Er sieht bei ihren Hausdurchsuchungen zu. Spricht mit scheinbar freundlichen Nachbarn, die zugleich Hasstiraden posten, und mit ihren Opfern.
Ein wichtiges Buch, dass die Augen öffnet und zeigt, wie deutlich jeder hinsehen muss.
Am 21. März 2024 hat der Bundestag das Digitale-Dienste-Gesetz beschlossen. Mehr Vertrauen in die
Inhalte im Internet, so das Ziel. Die Bundesregierung hat die Grundlage geschaffen, besser gegen Hassrede, Markenpiraterie oder unsichere Produkte vorzugehen.
Das Gesetz über digitale Dienste erleichtert die Entfernung illegaler Inhalte. Bundesdigitalminister Volker Wissing sagte: „Es ist allerhöchste Zeit, etwas gegen zunehmende Desinformation, Hassrede, gegen illegale Inhalte und Manipulation im Netz zu tun.“ Ein weiterer Schritt zum Schutz der Demokratie.