Großer Andrang in Pretzien. Alle wollten dem Spektakel beiwohnen.
Am 28. Dezember dieses Jahres wurde das Pretziener Wehr gezogen. Das war aufgrund der unklaren Hochwasserlage besonders in den Nebenflüssen von Elbe und Saale notwendig. Es ist das erste Mal seit Bestehen des LHW, dass für alle Flussbereiche im Land Sachsen-Anhalt gleichzeitig eine Hochwasserlage vorherrsche.

Zuletzt wurde es im Jahr 2013 beim sog. Jahrhunderthochwasser gezogen. Wenn der Elbepegel bei Barby etwa 5,90 m erreicht, öffnet man das Wehr, um die Städte Magdeburg und Schönebeck vom aktuellen Elbe-Hochwasser zu entlasten. Fast ein Drittel der Wassermenge wird auf einer Länge von 21 km an den beiden Städten vorbei geleitet.

Der Schutz der Bevölkerung vor Hochwasser-Gefahren habe oberste Priorität. Deshalb habe man in den  vergangenen Jahren konsequent in den Neubau und die Sanierung von Deichen und Hochwasserschutzanlagen investiert. Darüber hinaus sei man gut gerüstet, um hochwasserbedingte Schäden weitest gehend zu vermeiden.  
Seit dem Hochwasser 2002 wurden insgesamt 1,4 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz im Land investiert.

Das Pretziener Wehr wurde von 1871 bis 1875 errichtet, ist 163 Meter lang, 7,5 Meter breit und 3,7 Meter hoch. Es besteht aus neun Jochen mit jeweils 36 Wehrtafeln. Bei niedrigen Elbwasserständen sorgt es dafür, dass das Wasser der Elbe nicht in den Umflutkanal abfließt.