Dorfladen
Ruhe, Natur, weit weg vom Trubel und vom Großstadtlärm. Das Landleben genießen. Ein Urlaubsparadies? Doch was bedarf es noch, um auf dem Dorf wirklich zu leben? Wir sind im Land unterwegs, um diesen Fragen nachzugehen.
Unsere erste Station ist Kuhlhausen nahe Havelberg.
Der Ort zählt aktuell etwa 150 Einwohner. Durchschnittlich ca. 53 Jahre alt. Derzeit ist es eher ein Wochenenddorf. Die Region ist sehr dünn besiedelt.
Gegen die Verödung der Dörfer hilft ein Gemeinschaftsladen für mehr Leben!
Zudem braucht es einen barrierefreien Raum, wo sich alle aus dem Dorf treffen können.
Im Geschäft wird es ein Grundsortiment für den täglichen kleinen Einkauf geben. Einige Produkte könnten aus der Region kommen.
Der Laden soll auch ein soziales Angebot sein, damit man nicht vereinsamt. Ein Café und Platz zum Chillen wären ebenso wünschenswert.
Ebenso stellt man sich eine Beratungsstelle oder ein über das Internet erreichbaren Onlinedoktor vor.
Darüber hinaus sollen Radtouristen vom Havelradweg nach Kuhlhausen kommen.
Unser nächstes Ziel ist der Dorfladen in Angern.
Wir kommen gerade recht zum Sommerfest. Das 3-jährige Bestehen wird gefeiert. Vor Ort sind Anbieter regionaler Produkte. Würstchen vom Grill. Kuchenbasar. Die Verkaufserlöse an diesem Tag kommen Feuerwehr, Kita und Schule vor Ort zu Gute.
Angern hat etwa 1.200 Einwohner. Der Laden eröffnete im April 2020.
Zuvor gab man das Lebensmittelgeschäft auf. Leerstand. Doch die Bewohner wollten ihren Konsum wieder haben. So kaufte die Gemeinde kurzerhand das Gebäude und suchte nun einen Pächter. Mit Silke Schröter fand sich schnell eine engagierte Person. „Ich brauche einen Tante-Emma-Laden“ sagt sie. Davon träumte sie schon lange. Im Laden gibt es alles. Ein kleiner Supermarkt.
Regionale Produkte? Selbstverständlich!
Es gibt kleines Imbissangebot. Später soll hier ein Café eröffnen.
Stühle und Tische laden zum aufhalten ein: je nach Wetter drinnen oder vor dem Laden.
Seit 1. September 2023 hat Silke Schröter einen Auszubildenden. „Wir wollen wachsen“ sagt sie abschließend.
Weiter geht es zum nördlichsten Zipfel vom Landkreis Mansfeld-Südharz.
In Sandersleben eröffnete Michael Klenke im Mai 2023 ein kleines Geschäft, direkt am Marktplatz. Gut zu Fuß erreichbar.
Der Inhaber, ein Magdeburger Rentner, lebt seit 5 Jahren im Ort. Er will die Gemeinde beleben. Daher unterstützt er die Initiative „Sandersleben – anders leben“ Sein Wunsch: der Ort darf nicht sterben.
Die Ladeneinrichtung ein echter Hingucker. 300 Holzkisten bilden die Regale. Die Herausforderung: auf 47 m² Fläche ein ansprechendes Sortiment zu präsentieren. „Aus wenig Platz viel rausholen!“ erklärt uns der Inhaber. Eine Einladung zum Stöbern.
Besonders viel Wert legt der Chef auf regionale Angebote.
Ihm sind Gemütlichkeit und Gemeinschaft wichtig. Sein Motto „Wir sehen uns im Sanders-Eck!“
Schnattern und Kaffee trinken.
Im Sommer bietet das Geschäft Eis an. Kleine Feste für Kinder zu Helloween oder zu Weihnachten ergänzen das Flair.
Unser nächstes Ziel ist der Neundorfladen im gleichnamigen Ort nahe Staßfurt.
Heike Stops eröffnete ihr Geschäft im Jahr 2020. Der eigene Laden ein alter Kindheitstraum.
Dazu gibt es einen Geschenkservice.
Im Winter wird regelmäßig Wurst vom Grill u. Glühwein angeboten. Als Wochenendeinklang.
Nach drei Jahren ist Heike Stops mit ihrem Laden im Ort geachtet, das Geschäft macht das Dorf noch lebendiger. Man dreht gerne mal eine kleine Runde durch den Ort, schaut im Dorfladen auf einen Kaffee vorbei, zum Schwatzen.
Die Region stärken, das ist das Ansinnen der Dorfläden. Vielleicht ein Anreiz, um aufs Land zu ziehen.