Die Autorin Deana Zinßmeister schrieb mir als Widmung in ihr Buch „Das Pestdorf“ „Bücher öffnen die Tore in eine andere Zeit!“ als ich sie 2016 zum Interview bei der Leipziger Buchmesse traf. Nun Jahre später, im Herbst 2020 erhalte ich vom Goldmann Verlag eine Ankündigung für den Roman „Die vergessene Heimat“ nach einer wahren Geschichte. Immer interessiert an Büchern, die autobiografisch sind, will ich mehr wissen. Deana Zinßmeister lässt die historischen Romane hinter sich und widmet sich ihrem eigenen Leben. Wieder öffnet sie ein Tor in eine andere Zeit. Die Autorin schildert in „Die vergessene Heimat“ die Flucht ihrer Eltern aus der DDR kurz nach dem Mauerbau.
Die Details kommen erst ans Licht, als ihr Vater an Demenz erkrankt und im verwirrten Zustand das ausplaudert, über das bisher nicht gesprochen wurde. Etwas Distanz erlaubt sich Deana Zinßmeister jedoch, im Mittelpunkt steht ihre Protagonistin Britta Hofmeister. So erzählt sie die Geschichte aus ihrem Blick, aber dennoch sehr persönlich und mit viel Liebe zum Blick dahinter. Zinßmeister versucht innerhalb des Romans zu verstehen, warum ihre Eltern die spektakuläre Flucht kurz nach dem Mauerbau aus der DDR verschweigen mussten. Aufwühlend ist, dass parallel die Krankheit des Vaters den Roman durchzieht. Seine Demenz stellt die Familie auf eine harte Probe, schweißt diese aber auch stärker zusammen. Alles in allem ein Buch, dass mit seiner Offenheit zeigt, wie wichtig es ist, das was man hinter sich gelassen hat – seine Heimat – nicht zu vergessen.