archivische Spurensuche zu jüdischem Leben auf dem Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt online
Im Rahmen der Projektreihe „Jüdisches Leben in Sachsen-Anhalt. Eine archivische Spurensuche“ hat...
Es ist vollbracht. In Magdeburg öffnet die Neue Synagoge ihre Pforten. Doch zuvor trug die Gemeinde ihre Tora mit einem festlichen Umzug vom Mahnmal für die alte Synagoge zum neuen Haus. Etwa 300 m Fußweg. Erst mit dem Einzug der Tora ist das Haus eine Synagoge.
85 Jahre nach der Zerstörung des Gemeindehauses durch die Nazis ist jüdisches Leben in der Stadt jetzt deutlich sichtbar zurück.
Bereits im Jahr 1999 beschloss die Synagogen-Gemeinde einen Neubau für Magdeburg. Alt- OB Dr. Willi Polte sicherte die Unterstützung für das Projekt zu. Der Förderverein „Neue Synagoge Magdeburg“ e.V. entstand. Im Jahr 2019 schenkte die Landeshauptstadt der Synagogen-Gemeinde zu Magdeburg ein Grundstück in der Julius-Bremer-Straße 3. Unweit vom Standort der zerstörten Synagoge.
Der Bau kostete insgesamt 7,6 Millionen Euro. Davon allein Kosten von etwa 2,8 Mio Euro für die Sicherheit des Objektes. 300.000 € steuerte die Gemeinde selbst bei. Eine halbe Mio € sammelte der Förderverein. Den wesentlichen Anteil von 6,98 Mio € stellte das Land Sachsen-Anhalt bereit.
Die Inschrift am Haus ein Satz aus der Hebräischen Bibel. Übersetzt heißt er: „Denn mein Haus wird ein Haus des Gebets für alle Völker genannt werden.“
Jüdische Gemeinden gab es bereits in der Ottonischen Zeit. Mal waren Juden in Magdeburg willkommen, mal vertrieb man sie. Seit der Napoleonzeit ist es Juden wieder erlaubt, sich in Magdeburg nieder zulassen. Über 200 Jahre wuchs die Gemeinde auf etwa 2.000 Mitglieder. Nach dem Pogrom 1938 verschwand jüdisches Leben lange. Mit dem Ende der DDR entstand eine neue Gemeinde.