Rezension Jan Konst Der Wintergarten

Magdeburg, 02.05.19. Eine deutsche Familie im langen 20. Jahrhundert.

Das Buch „Der Wintergarten. Eine deutsche Familie im langen 20. Jahrhundert.“, erschienen Anfang März im EUROPA Verlag, verbindet vier Generationen einer Familie. Zudem vereint es über 130 Jahre deutsche Geschichte. Der Literaturwissenschaftler Jan Konst konnte das private Archiv der Familie seiner Schwiegermutter nutzen. Somit ist es ein sehr persönliches Buch.


Hilde, geboren 1902 im sächsischen Meißen, durchlebt das 20. Jahrhundert mit all seinen Höhen und Tiefen. Der Vater von Hilde, Emil Grunewald, ist ein Kind der deutschen Kaiserzeit, 1871 geboren. Der Autor Jan Konst nimmt in dieser Ära den Faden der Familie Grunewald auf. Er lässt den Leser teilhaben, wie sich die Generation der 1870er Jahre in der Zeit der industriellen Revolution ihren bescheidenen Wohlstand aufbaut und beruflich ganz neue Wege geht. Sei es als Pädagoge oder als Unternehmer. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert gehen die Kinder der 1870er in ein Jahrhundert geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen, Diktaturen und Krieg.

Anhand von zahlreichen Dokumenten aus dem privaten Archiv zeichnet Jan Konst das Leben der Familie nach. Der Leser  erhält einen umfassenden Einblick in den Alltag im Deutschen Kaiserreich und später in die Zeit der Weimarer Republik. Für Hilde eine Zeit, in der sie ihre Kindheit erlebt und ihre ersten Schritte als Erwachsene geht. Ihre Familie gründet sie in einer Phase, die den Beginn der NS-Zeit einläutet. Für die nächste Generation, geboren in den 30-er Jahren, folgen sehr schwere Jahre.

Der Autor verwebt immer wieder, die verschiedenen Mitglieder der Familien, zeigt die unterschiedlichen Lebenswege auf. Immer geht es irgendwie weiter. Die Kinder des II. Weltkrieges können als junge Erwachsene erleben, wie ein neuer Staat, die DDR entsteht. Gerd und Brigitte stehen für diese symbolhaft. Aufgewachsen in einer Entfernung von gut 200 km, lernen sie sich in der noch jungen DDR kennen und gründen ihre Familie. Sie stehen für eine Zukunft ohne Krieg und ihre Kinder wachsen behütet auf. Die Generation der 1870er und derer, die um 1900 geboren sind, haben es umso schwerer ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, wie der Autor anhand von persönlichen Dokumenten aufzeigt.


Mit seiner Familienchronik hat Jan Konst ein wichtiges Dokument deutscher Zeitgeschichte geschaffen. Ein Buch, dass einmal mehr zeigt, dass man nicht weiß, wohin einen die Lebensreise führt, „aber der Zeitpunkt des Aufbruchs erweist sich als entscheidend dafür, wo es einen hin verschlägt.“, wie der Autor treffend schreibt.

Rezension Jan Konst Der Wintergarten

Rezension Jan Konst Der Wintergarten

Magdeburg, 02.05.19. Eine deutsche Familie im langen 20. Jahrhundert.

Das Buch „Der Wintergarten. Eine deutsche Familie im langen 20. Jahrhundert.“, erschienen Anfang März im EUROPA Verlag, verbindet vier Generationen einer Familie. Zudem vereint es über 130 Jahre deutsche Geschichte. Der Literaturwissenschaftler Jan Konst konnte das private Archiv der Familie seiner Schwiegermutter nutzen. Somit ist es ein sehr persönliches Buch.


Hilde, geboren 1902 im sächsischen Meißen, durchlebt das 20. Jahrhundert mit all seinen Höhen und Tiefen. Der Vater von Hilde, Emil Grunewald, ist ein Kind der deutschen Kaiserzeit, 1871 geboren. Der Autor Jan Konst nimmt in dieser Ära den Faden der Familie Grunewald auf. Er lässt den Leser teilhaben, wie sich die Generation der 1870er Jahre in der Zeit der industriellen Revolution ihren bescheidenen Wohlstand aufbaut und beruflich ganz neue Wege geht. Sei es als Pädagoge oder als Unternehmer. An der Schwelle zum 20. Jahrhundert gehen die Kinder der 1870er in ein Jahrhundert geprägt von gesellschaftlichen Umbrüchen, Diktaturen und Krieg.

Anhand von zahlreichen Dokumenten aus dem privaten Archiv zeichnet Jan Konst das Leben der Familie nach. Der Leser  erhält einen umfassenden Einblick in den Alltag im Deutschen Kaiserreich und später in die Zeit der Weimarer Republik. Für Hilde eine Zeit, in der sie ihre Kindheit erlebt und ihre ersten Schritte als Erwachsene geht. Ihre Familie gründet sie in einer Phase, die den Beginn der NS-Zeit einläutet. Für die nächste Generation, geboren in den 30-er Jahren, folgen sehr schwere Jahre.

Der Autor verwebt immer wieder, die verschiedenen Mitglieder der Familien, zeigt die unterschiedlichen Lebenswege auf. Immer geht es irgendwie weiter. Die Kinder des II. Weltkrieges können als junge Erwachsene erleben, wie ein neuer Staat, die DDR entsteht. Gerd und Brigitte stehen für diese symbolhaft. Aufgewachsen in einer Entfernung von gut 200 km, lernen sie sich in der noch jungen DDR kennen und gründen ihre Familie. Sie stehen für eine Zukunft ohne Krieg und ihre Kinder wachsen behütet auf. Die Generation der 1870er und derer, die um 1900 geboren sind, haben es umso schwerer ihren Platz in der Gesellschaft zu finden, wie der Autor anhand von persönlichen Dokumenten aufzeigt.


Mit seiner Familienchronik hat Jan Konst ein wichtiges Dokument deutscher Zeitgeschichte geschaffen. Ein Buch, dass einmal mehr zeigt, dass man nicht weiß, wohin einen die Lebensreise führt, „aber der Zeitpunkt des Aufbruchs erweist sich als entscheidend dafür, wo es einen hin verschlägt.“, wie der Autor treffend schreibt.