Etwa vor einem Jahr erschien das Album Nachtluft der Frankfurter Sängerin FEE. Das viel nach meiner Meinung schon aus dem Rahmen. ‚Musikalisch geht es durch viele Stilistiken. Ein Hauch von NDW versprüht der erste Song Chérie. Chanson und Folk/Akustiksongs. Eine Priese Beatles-Flair.Besonders bemerkenswert sind zwei Sprechgesang-Songs. Ausflüge in den Rap, ein Statement zu einer oft stigmatisierten Szene. ‘ hab ich dazu geschrieben.
Nun legt die Sängerin noch einmal nach. Und zwar mit dem Album „FEE. & hr-Bigband live“. Am 5. November 2021 erschien das neue Album der Frankfurter Sängerin und Songschreiberin. Es dokumentiert die ungewöhnliche wie gelungene Zusammenarbeit von FEE. mit der hr-Bigband in feinsinnigen Arrangements von Rainer Tempel.
Beim ersten Hören empfand ich die Songs zunächst etwas ungewohnt, aber das änderte sich schnell. Denn die Big-Band-Arrangements sind sehr dezent. Die Soli kurz und knackig. In den Sangespausen hier und da mal ein Bläser-Tutti. Ansonsten lassen die Arrangements der Stimme viel Raum, die sich eben besonders abhebt. Dadurch gewinnen die Texte noch einmal deutlich an Energie. Der gesamte Eindruck wird dadurch verstärkt, dass es ein Live-Album ist.
Ich weiß jedoch nicht, welches Album ich lieber mag.
Doch nun zum Projekt. Im Herbst 2020, kurz nach Erscheinen von ‚Nachtluft‘, meldete sich der Hessische Rundfunk bei FEE. Zur Unterstützung jungen lokaler Talente in der Pandemie hatte das hr-Bigband-Management die Reihe „Act Local – Fokus Rhein-Main“ ins Leben gerufen, um Jazz-Solisten und Solistinnen mit Live-Streams aus dem Sendesaal eine Plattform zu bieten.